"Es" (1986) - Review


Hallo,
es gab diesen Monat keinen Leserückblick und das obwohl ich diesen eigentlich etablieren wollte. Allerdings habe ich mich im Juni aktiv an ein Buch gesetzt, welches nun schon länger bei mir herumstand und mich immer ein wenig abgeschreckt hat. Es ist ziemlich lang und die Filme dazu gefielen mir ganz gut, was, wenn das Buch etwas daran ändern würde?
Aber ich habe mich im Zuge meiner aufkommenden Liebe für die Stadt Derry und den Losers Club dazu entschieden das Buch zu lesen und da ich ein sehr langsamer Leser bin, hat das eben seine Zeit gedauert.
Ich freue mich sehr euch heute wieder eine Buchreview zu verfassen und wenn ich ehrlich bin, habe ich das auch ganz schön vermisst. Allerdings hatte ich in der letzten Zeit eine sehr große Leseflaute und glaube, dass ich diese jetzt endlich überwunden habe.
Aber.. Nicht lange der Vorrede, auf geht's!
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                                                                        Quelle: Amazon


                                                                      Allgemeines
Titel: Es
Autor: Stephen King
Länge: 1536 Seiten
Erscheinungsjahr: 1986
Verlag: Heyne
Preis: 14,99€
ISBN: 978-3-453-50403-5


Zum Autor (dem Buch entnommen):
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem "Edgar Allan Poe Award" den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn mit der National Medal of Arts. Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag, zuletzt der Spiegel-Bestseller Mind Control.

Inhalt (dem Buch entnommen):
1957 hat alles begonnen: Der kleine George ist das erste Opfer. Und dann bricht Es wie die Pest über die Stadt Derry herein, eine Gräueltat folgt der anderen.. Über 25 Jahre später: Mike Hanlon ruft sechs Freunde zusammen und erinnert sie an den Schwur, den sie einst geleistet haben. Sollte Es, sollte das namenlose Böse noch einmal auftauchen, wollen sie sich wieder in Derry treffen. Damals sind die Freunde in die Abwasserkanäle gestiegen, als Kinder haben sie Es gejagt und zu töten versucht. Aber Es wurde nur verletzt. Und jetzt geht das Grauen wieder um, daran besteht kein Zweifel. Einer der Freunde kann zu dem Treffen nicht mehr kommen. Er liegt blutverschmiert in seiner Badewanne. Offensichtlich Selbstmord..

Erster Satz: 

"Der Schrecken, der weitere achtundzwanzig Jahre kein Ende nehmen sollte - wenn er überhaupt je ein Ende nahm -, begann, soviel ich weiß und sagen kann, mit einem Boot aus Zeitungspapier, das einen vom Regen überfluteten Rinnstein entlangtrieb."




Fem!Richie Tozier ("Es" 2017) Cosplay, geschossen von akasora_cosplay
(Instagram)



                                                           Meine Meinung

Als ich das Buch 2018 in die Hand genommen habe und mir gekauft habe, lag das daran, dass ich wissen wollte, was denn hinter dieser Faszination steckt. Stephen King war schon immer ein großer Name und auch Pennywise kannte man irgendwoher auch.
Allerdings bin ich kein allzu großer Fan von Horrorfilmen, weshalb ich 2017 nicht in ein Kino gestürmt bin, um mir die Neuauflage anzusehen. Deswegen also lieber das Buch und das eigene Kopfkino anschalten.
Rückblickend betrachtet habe ich erst die Miniserie, dann den ersten Teil und dann, dieses Mal im Kino, den zweiten Teil der Neuauflage geschaut ehe ich mit dem Buch angefangen habe.
Es war nicht einfach zu lesen, denn anderseits als kürzere Bücher konnte man es nicht einfach in die Hand nehmen oder im Bett lesen (außerhalb der Bauchlage). Dafür war das Buch einfach zu schwer und so habe ich mir immer die Vormittage genommen und tagtäglich immer ein Stück des Werkes gelesen und am Samstag habe ich wehmütig die letzten Seiten regelrecht in mich hineingezogen.
Die Geschichte war mir also bekannt, ich kannte auch bereits die Charaktere, aber eben nur ihre Filmvarianten.
Während einige Charaktere ziemlich ähnlich zu ihren Filmadaptionen sind wie beispielsweise Richie oder Bill, so musste einige Charaktere ganz schöne Veränderungen durchleben wie beispielsweise Mike, dessen Eltern im Buch zum Zeitpunkt der jüngeren Ereignisse beide noch leben oder Beverly, die im Buch eine komplett andere Person zu sein scheint.
Da es an dieser Stelle zu lang werden würde, jeden einzelnen Charakter zu behandeln, werde ich auf zwei Personen eingehen.
Eddie Kaspbrak ist wohl mein Liebling des Klubs der Verlierer. Eddie ist ein schmächtiger, kleiner Junge, der scheinbar an Asthma leidet. Ziemlich früh wird einem im Buch bewusst, dass Eddies Mutter, Sonia Kaspbrak, ihn so dermaßen manipuliert, dass sich Eddie dieses Asthma einbildet. Die Medizin, die er nimmt, sind lediglich Placebos und doch ist die Art und Weis wie Stephen King die Asthmasymptomatik beschreibt, genial. Ich habe nicht damit gerechnet, dass seine Schilderungen so sehr der Wahrheit entsprechen und ich war teilweise ein wenig erschrocken wie oft ich grinsend über dem Buch saß und mir dachte:"Ja, genau so fühlt sich das an."
Auch Eddies sonstige Charakterzüge haben mich dazu veranlasst ihn als meinen Lieblingscharakter aus dem gesamten Buch zu bezeichnen.
Einen weiteren Pluspunkt bekommt das Buch durch den Charakter Henry Bowers. Er ist, nach Pennywise/Es, der Antagonist und ein Paradebeispiel für schlechte/fehlende Erziehung. Henrys Vater Oscar Bowers gilt im gesamten Kleinstädtchen als verrückt und schafft es auch durch seine Hassreden seinen Sohn davon zu überzeugen, dass gerade die dunkelhäutigen Nachbarn schlimm sind. Henry wird Rassist und doch wird einem schnell klar, dass er Angst vor seinem Vater hat. Zuhause bekommt er keine Macht, da sein Vater diese inne hat und Henry kein einziges Wort mitreden darf, und deshalb sucht er sich diese außerhalb, versammelt Lakaien um sich herum und beginnt mit dem Mobben. Henry Bowers hat eine klare Charakterentwicklung und manchmal tut es einem dann auch leid, wenn man erfährt, was am Ende mit ihm geschieht.
Auch wenn ich die Sätze in diesem Buch manchmal als sehr lang empfand, hatte ich nicht wirklich das Gefühl als wenn es mir zu viel werden würde. Es gibt bekannte Autoren, die fünf Seiten lang die Umgebung beschreiben und das tut King nicht. Dafür gibt es dann eben diese langen Sätze.
Kommen wir nun zu den Minuspunkten..
Neben den starken Charakteren des Klubs der Verlierer und der Bowers Gang muss ich zugeben, dass mir Es als Antagonist zwar sehr gefallen hat, weil es mal etwas anderes war, allerdings scheiterte es bei mir bei der Aufklärung.
Erst gegen Ende bekommt man eine Aufklärung. Wer ist Pennywise? Hat er einen Gegenspieler?
Diese Frage werden zwar beantwortet, allerdings sehr knapp und eben auch ziemlich spät.
Auch Mike Hanlon stellt viele Fragen und so kommt es, dass man zwischen den Kapiteln "Zwischenspiele" findet, die die Geschichte von Derry erläutern und auch aufzeigen, was für eine Wirkung Es haben kann. Gerade in dem letzten Zwischenspiel, in dem es um einen Mann geht, der sonst nie jemand schaden würde, urplötzlich mit einer Axt in eine Bar geht und Männer tötet, wird dies deutlich.
Allerdings empfand ich persönlich diese Kapitel als zu lang, manchmal musste ich mich durchquälen.
Mein letzter Minuspunkt gilt der Figur Beverly. In der Miniserie ist sie grandios und auch in der Neuverfilmung wurde an vielen Punkten etwas richtig gemacht, aber im Buch?
Ich bin nicht in den 50er Jahren groß geworden, weshalb ich nicht darüber urteilen kann, ob man wirklich so sehr auf das männliche Geschlecht geachtet hat, aber nach einer Weile war ich nur noch genervt von diesem Charakter. Sie wird von einem anderen Mitglied des Klubs mit ins Kino eingeladen und denkt sofort daran, ob es denn ihr erstes Rendevouz wäre, um die Gemeinschaft der Gruppe zu stärken, zieht sie sich nach dem Ende des ersten Kampfes mit Pennywise aus und lässt die Jungs die Flamme der Liebe spüren oder das erste an was sie denkt als sie die nackten Jungs der Gruppe rund um Henry Bowers auf der Müllhalde sieht, ist, dass ihr angebeteter Bill auch "so ein Ding" besitzt. Ich bin kein Mensch, der mit solchen Themen ein Problem hat und ich empfand es auch als angenehm, dass das thematisiert wird, immerhin befinden sich die Kinder am Anfang ihrer Pubertät und als Erwachsene hatten sie auch bereits Spaß, aber gefühlt ging dies nur von Beverly aus und diese wirkte teilweise so versessen auf Bill, dass ihre Kapitel irgendwann keinen Spaß mehr gemacht haben zu lesen. Ich bin sehr froh, dass ihr Charakter in den Adaptionen verändert wurde.
Man könnte stundenlang über dieses Buch schreiben und ich denke, dass man auch nach fünf Seiten Review immer noch Punkte hätte, die man ansprechen könnte, aber wäre zu viel. Vorerst möchte ich mich auf das hier beschränken.
"Es" ist eine Coming-out-of-age/Horror Geschichte, die in vielen Punkten überzeugen konnte. Einige Minuspunkte hat ein Buch wahrscheinlich immer. 1536 Seiten schrecken vielleicht erst einmal ab, aber ich kann euch nur sagen, dass diese Seiten keine verschwendete Zeit sind. Die Atmosphäre dieses Buches ist sehr gut und vieles lässt sich bildlich vorstellen.
Ich werde dieses Buch, ja auf Grund der Länge, vorerst wohl nicht noch einmal lesen, aber es gibt ja noch Audiobücher.
Für die Filmbegeisterten unter euch, verlinke ich hier mal die Trailer zu der Miniserie (1990) und des 1. Teils der Neuverfilmung (2017):






                                                                     Bewertung                                                     
                                                                            4/5

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Viele, die mir auch woanders folgen, wissen, dass ich noch lange nicht durch bin mit dieser Geschichte und seinen Charakteren, aber ich wollte meine Buchreview so zeitnah wie möglich hochladen und ich hoffe, dass sie euch gefallen hat.
Noch einmal einen großen Dank an Akasora, die mich im Mai abgelichtet hat.
Dieser Post enthält zwar Werbung, allerdings werde ich für diese weder bezahlt, noch anderweitig vergütet.
Ich hoffe, dass euch der Post und die Bilder gefallen haben.
Hoffentlich lesen wir uns beim nächsten Mal wieder.
Bis dahin..
Habt viel Spaß und Glück im Leben.
Tschüss!

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