Auf dem Weg zum Ziel - Das zweite Semester


Hallo,
vor drei Monaten habe ich das letzte Mal etwas zu diesem Thema geschrieben und vor fünf Monaten habe ich noch gedacht, dass das Ende lange auf sich warten lassen würde, aber das tat es nicht.
Nachdem ich das letzte Mal die Hochschule im Winter verlassen hatte, stand das Praktikum direkt vor meiner Tür und nachdem ich dieses dann voller Erfahrungen und Erinnerungen ebenfalls hinter mich gebracht hatte, konnte ich anderthalb Wochen meine Freizeit genießen bis ich dann erneut wieder zur Hochschule fahren musste, denn das zweite Semester stand an.
Es war ein sehr verschneiter Anfang des Semester, denn bereits in meiner zweiten Veranstaltung, durfte ich durch das große Schneechaos in Deutschland fahren, um dort pünktlich zu erscheinen.
Doch abgesehen von diesem Fakt, war der Anfang des Semesters bereits ein wenig unvergesslich. 
Als Seminargruppe haben wir zusammen Pizza bestellt, die wir gemeinsam, mit den Dozenten, während der Mittagspause, gegessen haben.
Neben dieser Erfahrung gab es dieses Mal aber wieder wenig Nennenswertes, was in der Zeit während des Semesters passiert ist.
Unter anderem habe ich meine erste richtige Hausarbeit schreiben müssen, was sich am Anfang schier unmöglich angehört hat, während der Schreibphase aber deutlich einfacher war. 
Ich dachte am Anfang, dass ich tausende Bücher lesen, um unendlich viele Seiten voller Wissen schreiben müsste, allerdings hat sich diese Denkweise nach den ersten geschriebenen Seiten relativiert.
Neben der Hausarbeit gab es dann das Reflexionsgespräch von dem Praktikum, was mir schmerzlich bewiesen hat, dass ich mich nicht von Prüfungssituationen stressen lassen sollte. 
Das Gespräch an sich verlief sehr gut und ich kann mich auch nicht über meine Endnote beklagen, aber als ich am Anfang vor meiner Prüferin stand und beinahe angefangen habe zu weinen, weil mich die blanke Panik überrollt hat, wurde mir bewusst, dass dies eine Situation ist, die ich kein zweites Mal erleben möchte und daraus folgend etwas dagegen unternehmen muss.
Allgemein habe ich in diesem Semester viel zu Drucksituationen und wie man mit ihnen umgeht, gelernt und das nicht während einer Vorlesung, sondern eher zwischenmenschlich und privat. 
Ich habe bereits im ersten Semester eine Lerngruppe gehabt und mochte sie ziemlich, hätte auch nicht gedacht, dass sie übertroffen werden könnte, aber das war kompletter Irrsinn. 
Ich bin durch Zufall im Sommersemester in eine Lerngruppe gerutscht und wie es der Zufall immer so will, verlief das Lernen dort deutlich einfacher als in der vom letzten Semester. Ich musste allein für zwei Klausuren fast gar nicht zu Hause lernen, da vieles in der Lerngruppe gemacht wurde, wie gegenseitiges Abfragen, Besprechen von Probeklausuren, Hinterfragen, und so weiter. 
Zusätzliches zu der Sache habe ich dort sehr nette Menschen kennengelernt, die mir im ersten Semester gar nicht so richtig aufgefallen sind, obwohl sie meist sogar im gleichen Kurs wie ich waren.
Was ich damit sagen will ist nicht, dass man alle Bekanntschaften aus dem ersten Semester sofort vergessen sollte, um im neuen Semester als neuer Mensch zu starten, nein, man sollte seine Augen nicht verschließen und alles bereits Kennengelernte für das goldene Etwas nehmen. 
Seid offen für neue Erfahrungen und vor allem für neue Leute. 
Das Studieren beruht auf neuen Erfahrungen und der Individualität des Eigenen, denn meist wird diese nicht so schnell verurteilt wie auf den zuvor besuchten Schulen.
Drei Wochen vor der Klausurenphase haben wir dann also angefangen miteinander zu lernen. 
Das Lernen lief zwar gemeinsam ab, aber die Klausuren eben nicht. 
Der Weg zur allerersten Klausur, am 19.06., war ein Weg auf Glasscherben. 
Ich war angespannt, wusste zwar, dass ich alles konnte, aber ich war nervös, wollte anfangs mit niemanden reden und hatte einen großen Kloß im Hals.
Dieses Gefühl legte sich dann relativ schnell wieder und die anderen beiden Klausuren verliefen auch ruhiger und im Endeffekt war ich so entspannt, dass es Menschen um mich herum beinahe schon irritiert hat.
Es ist für mich immer noch nicht einfach, richtig mit Drucksituationen umzugehen und es wird mir in der kommenden Zeit sicher nicht einfach so von der Hand gehen, aber es wird stetig besser. 
Ich habe gemerkt, dass ich meiner Umwelt, aber auch ganz besonders mir persönlich mit dem selbst erzeugten Stress schade. 
Mein Körper rebelliert, meine Umwelt ist missgelaunt und ich sitze mittendrin und fühle mich erschlagen.
Ich habe während der Klausurenphase wieder angefangen aktiv zu zocken und Kreuzworträtsel zu lösen, denn das sind Dinge, die mich für eine gewisse Zeit aus diesem Druckraum herausgeholt haben und ich kann das jedem empfehlen, der ebenfalls Probleme mit Stress und Druck, sowie Klausuren hat. 
Sucht euch Gelegenheiten, die euch herunterkommen lassen, euch in eine andere Welt bringen, auch wenn es nur für zehn Minuten ist. 
Ich habe damals, bei dem ersten Post zu meinem Studium, bereits erwähnt, dass man auch durch kleine Belohnungen seinen Stresslevel reduzieren kann, da sich der Fokus der Gedanken nicht gänzlich auf die Klausur fixiert, sondern auch auf das, was hinterher kommt, auf die schöneren Dinge im Leben.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass das zweite Semester sich nur ein wenig von dem ersten Semester unterscheidet, es ist klar, dass man andere Studieninhalte besitzt, aber man verliert eben auch den Status als "Ersti", als "Frischling" und das ist eine willkommene Abwechslung.
Man weiß wie alles abläuft, hat keine Angst mehr sich zu verlaufen oder irgendwas falsch zu machen, weil man eben integriert wurde, integriert in diesen scheinbar geordneten Tagesablauf einer Fachhochschule.
Jetzt erwarten mich erst einmal die langen und ausgiebigen Semesterferien. 
Ob ich groß etwas geplant habe? Außer dem bevorstehenden Urlaub, eigentlich nichts.
Ich versuche mich an Spontanität, obwohl das eigentlich nicht unbedingt zu mir passt, aber ein Wechsel ist spannend. 
Ich hoffe ebenfalls, dass ihr den kommenden oder doch anhaltenden Sommer genießen könnt und für alle, die sich jetzt für das Wintersemester an einer Universität oder an einer Fachhochschule bewerben, ich wünsche euch viel Glück und einen erfolgreichen Start in euren neuen, spannenden Lebensabschnitt!
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So, das war's dann auch schon wieder für den heutigen Post.
Ich weiß, dass es dieses Mal eine deutlich längere Schreibpause gab als beim letzten Mal.
Hoffentlich haben euch der Post und auch die Bilder gefallen.
Außerdem hoffe ich, dass wir uns das nächste Mal wiederlesen.
Bis dahin..
Habt viel Spaß und Glück im Leben.
Tschüss!

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