Auf dem Weg zum Ziel - Wie Eskalation Kreativität fördert..


Hallo,
während andere erst in ihr neues Semester gestartet sind, stecke ich schon mittendrin und jongliere die Module gekonnt nach Wichtigkeit. Zumindest fühlt es sich manchmal an wie jonglieren. Man wirft eines nach oben, fokussiert sich darauf, darf aber auch nicht vergessen die anderen nach oben zu werfen und dabei die Konzentration nicht zu verlieren. Eine heikle Sache, denn wenn man versehentlich ein Modul fallen lässt, kann es zu einer Kettenreaktion kommen.
Aber genug von meinen irritierenden Metaphern und zurück zum Studium.
Normalerweise poste ich einen Teil dieser Serie eher selten zwischendurch, doch nun gibt es einen Anlass. Dieser Anlass startete bereits im März und veranlasst mich dazu heute und wahrscheinlich auch am 04.07. dazu, einen zusätzlichen Beitrag zu veröffentlichen.
Wenn man den Modulnamen "Zwischen Wahn und Wirklichkeit - Internationale Kunst-Psychose-Kreativität" liest, bin ich sicher nicht die Einzige, die dabei an sehr viel Psychologie und Theorie gedacht hat und weniger an die künstlerische Seite.
Dass ich dann im März sehr verwirrt war, als es doch um die eigene Kreativität ging, ist nur verständlich und doch hat es mich positiv überrascht. Ihr wisst, dass ich ein kreativer Mensch bin und abseits der Strichmännchen in meinem Planer bin ich innerhalb des Studiums noch nicht wirklich zur kreativen Auslebung meiner Ideen gekommen.
Es war ein Blockseminar im März und die zwei Tage vergingen schneller als am Anfang gedacht, denn neben Diskussionsrunden gab es auch die Aufgabe alltägliche Situationen in surreale zu verwandeln und was anfangs als schier unmöglich schien, entwickelte sich dann ziemlich schnell in puren Spaß ohne, dass meine Mini-Gruppe dabei ihre Professionalität verlor. (Außerdem..Wer kann schon von sich sagen, dass er Nagellack für ein Uniprojekt kaufen musste ohne, dass er einem künstlerischen Studiengang angehört?)
Am Ende der zwei Tage stellte sich doch dennoch die Frage, was nun für eine Aufgabe auf uns zukommen würde, da der nächste und finale Termin der Veranstaltung erst am 07.07.2019 sein würde und als der Dozent dann einen Text vorlas, brach in mir innerlich ein kleiner Teil ab.

"Um-routinierte Routinen und neue Obsessionen
Dokumentiert eure neue Eigenart durch ein freies Medium, wie Tagebucheinträge, Fotos, Videos, kurze Notizen, ein poetischer Text oder regelmäßige/unregelmäßige Zeichnungen."

Schock für den ordnungs- und routineliebenden Teil in mir, doch nach einer gewissen Zeit nachdenken, stand fest, was genau ich machen möchte.
Da in dieser Aufgabe weiterhin erklärt wurde, dass man sich auch einen komplett neuen Tick aneignen kann und die Häufigkeit der Tätigkeit variieren darf, stand für mich fest, dass ich ein Hauptprojekt machen möchte und wenn mir Ideen kommen, auch Nebenprojekte und meine Dokumentation erfolgt im Hauptprojekt mit dem Medium an sich und in den Nebenprojekten mit Fotos (ein Hobbyfotograf nutzt die Möglichkeit nicht, um in seiner Uni Bilder schießen zu dürfen? Was ist da los?). Beides wird hier noch einmal zusammengefasst, so habt ihr auch etwas davon und könnt eine andere Form der Prüfung erleben.
Da meine Nebenprojekte noch nicht angelaufen sind, berichte ich heute mal von meinem Hauptprojekt.

                                  

Mein Hauptprojekt übertreibt einen Tick, den ich bisher schon hatte. Wann auch immer ich sonst eine Zeitschrift "auslese", fange ich an, sie mit der Schere zu bearbeiten, um aus den ausgeschnittenen Bildern und Zitaten Collagen zu basteln und da ich normalerweise ein ziemlich langsamer Leser bin, hat das immer ein wenig gedauert, also habe ich mich im Rahmen des Moduls gefragt, wie es denn wäre, wenn ich das mit der Tageszeitung tun würde.
Ich kann euch nach einem Monat Laufzeit sagen, dass es am Anfang alles andere als spaßig wirkte, da ich die Tageszeitungen meiner Heimatstadt nehme und diese nur bekomme, wenn ich am Wochenende nach Hause fahre.
Da meine Eltern eingeweiht wurden, stapelten sie für mich bereits die Zeitungen. Es war ein Berg an Zeitungen und ich, die noch nicht wirklich Lust hatte.
Aber diese Lust kam nachdem die ersten Seiten in einem DinA5 Buch vollgeklebt waren. Es gleicht einer kleinen Zeitreise, wenn man durch dieses Buch blättert und sieht, was wann geschehen ist und mittlerweile macht es Spaß.
Ich bin gespannt wie sich das weiterentwickeln wird, auch wenn es manchmal nervig ist, überall Kleber zu haben, nur nicht auf dem Papier, wo er sein sollte.
Den Großteil der anderen Teilnehmer sehe ich kaum in anderen Modulen, weshalb ich da noch nicht herausfinden konnte, was genau sie tun werden, weshalb die Vorfreude auf den 07.07. steigt und auch wenn dieser Tag ein Sonntag ist, fühlt es sich nicht richtig an wie ein trockenes Seminar. Definitiv nicht.
Meine Pläne für die nächste Zeit? Vorbereitung der Nebenprojekte, da mich da einige Geistesblitze getroffen haben und ich sie in den nächsten beiden Monaten umsetzen möchte.
Ein bisschen Chaos und Neues tut unserem Leben gut. Wenn ihr euch nicht an große Dinge herantraut, versucht doch erst einmal eine kleine Änderung des Alltags. Warum fahrt ihr immer die eine Strecke zu eurer Arbeit, wenn ihr auch mal einen Umweg nehmen könnt? (Glaubt mir, es war schon eine Änderung, wenn ich mich zweimal auf dem Weg zu einer Convention verfahren habe.) Es gibt viele Möglichkeiten, die uns selbst auch ändern können. Dokumentiert es und reflektiert. Für einen kleinen Spaß sind wir alle doch immer zu haben, oder etwa nicht?
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So, das war's dann auch schon wieder für heute.
Mir ist bewusst, dass das ein Post aus einer komplett anderen Richtung ist und dennoch hoffe ich, dass er euch gefallen hat.
Ich finde dieses Modul sehr interessant, auch wenn ich anfangs ein wenig Bammel vor der Aufgabe hatte. Es macht Spaß etwas zu ändern, auch wenn mein Projekt nun nicht das Auffälligste ist.
Bisher gab es nur mal irritierte Worte von Freunden, wenn sie von meiner Tätigkeit, Tageszeitungen zu zerschneiden, gehört haben.
Meine Nebenprojekte werden nach außen getragen und für alle Öffentlichkeit wahrnehmbar. Ihr könnt euch vorstellen, dass dieser Gedanke für mich noch sehr weit in einer Ecke verschwinden darf, selbst wenn ich mich darauf freue.
Nun denn, ich hoffen wir lesen uns dann im nächsten Post wieder.
Bis dahin..
Habt viel Spaß und Glück im Leben.
Tschüsss!

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