Auf dem Weg zum Ziel - Das finale Praktikum
Hallo,
ein Ort an dem Spritzen verteilt werden, die Nacht stetig um 06:30 Uhr beendet ist und an dem mehr Fremdwörter fallen als Alltagsgespräche stattfinden.
Ein Krankenhaus ist wahrscheinlich der Ort, an dem niemand von uns immer so richtig hin möchte und doch versammeln sich dort viele unterschiedliche Berufsklassen und so gab es neben Krankenschwestern und Ärzten, auch Psychologen und den Sozialdienst in einem Krankenhaus in meiner Nähe.
Meine Hochschule bietet jedem Studierenden in der zweiten Hälfte des Studiums noch einmal ein fünfwöchiges Praktikum in einer Einrichtung zu absolvieren und ich entschied mich dazu mein finales Praktikum in einem Krankenhaus zu absolvieren. Neben dem Aspekt der Sozialen Arbeit war es für mich aber auch interessant zu erfahren, wie es "Hinter den Kulissen" in einem Krankenhaus abläuft und so sehr es auch naiv klingt, ich habe am Anfang nicht gedacht wie strukturiert alles in einem Krankenhaus abläuft, selbst wenn es "nur" ein kleines Dorfkrankenhaus ist.
So begann ich also mein Praktikum Anfang Januar und schon bereits nach dem dritten Tag wurde mir bewusst, dass Berufskleidung wahrscheinlich eine Sache ist, mit der ich mich nicht anfreunden werde.
Denn sowohl diese Kleidung, als auch mein Schild auf dem bedauerlicherweise "Ausbildung" stand, brachte mich in die ein oder andere komische Situation, aber meist entstanden diese nur auf Grund von Missverständnissen
Während die Wochen so an mir vorbeigingen, wurde mir immer stärker bewusst, dass ich eine gute Auffassungsgabe besitze, aber immer ein wenig im Ungewissen gelassen wurde. Ich füllte eigenhändig Anträge aus und faxte sie weg, erhielt aber kaum Feedback und hatte so immer ein wenig das Gefühl Dinge falsch zu machen.
Neben den Anträgen und den Aufnahmebefragungen auf einer Station für ältere Menschen, nahm ich auch regelmäßig an Teamsitzungen teil und auch wenn ich meist nur Bruchstücke von dem Gesagtem der Ärzte verstanden habe, weil mir einfach das Know-How fehlte, bemerkte ich mein Interesse für das Feld der Medizin und mittlerweile bin ich mir sicher. In einem anderen Universum unter anderen Bedingungen (Anm. Ich kann kein Blut sehen. Mir wird verdammt schnell schlecht davon!) bin ich Ärztin. Aber auch in diesem Universum fielen mir andere Dinge auf, die für jemanden, der im Sozialen Bereich arbeitet, von großem Interesse waren und damit meine ich die zwischenmenschlichen Interaktionen.
Rückblickend kann ich nun aber sagen, dass ich die Arbeit in einem Krankenhaus sehr interessant finde, es aber auf Grund der Monotonie des Arbeitsfeldes keine potenzielle Stelle für mich ist. Vielleicht für 1-2 Jahre, aber nicht auf Dauer. Ich habe mir gegen Ende des Praktikums die Frage gestellt, was für ein Sozialarbeiter ich denn sein möchte und dabei kam heraus, dass ich eher mit den Menschen arbeiten möchte und sie nicht nur als Fall oder Erkrankung betrachten möchte. Die Arbeit in einem Krankenhaus ist essentiell wichtig, aber ich überlasse diese Stellen lieber Menschen, die mit dieser Arbeit auf Lebenszeit glücklich sind.
Es war mein letztes Praktikum während des Studiums und ich denke, dass ich mit den Praktika, die ich für mich gewählt habe (Soziale Gruppenarbeit, Schule, Forschung und nun Krankenhaus) eine gute Übersicht darüber erhalten habe, welche Felder mir Spaß machen und welche vorerst nicht. Rückblickend betrachtet kam es mir gar nicht so vor als hätte ich vier Praktika in den vergangenen 2,5 Jahren gemacht.
Am Ende möchte ich euch dennoch noch zwei Ratschläge mit auf den Weg geben. Zuallererst ist es wichtig, dass ihr von eurer Stelle ein Praktikumszeugnis bekommt, welches dann nicht zwingend für eure Schule oder euer Studium wichtig ist, sondern viel mehr für euch und zukünftige Bewerbungsunterlagen und als zweites finde ich es wichtig, dass regelmäßig nach Feedback gefragt wird. Gerade jetzt im letzten Praktikum habe ich kaum Feedback bekommen, außer ich habe danach gefragt. Mir ist zwar bewusst, dass ich am Ende meines Studiums solche Aufgaben übernehmen kann, aber Feedback ist für jeden wichtig, der für ihn neue Aufgaben übernimmt und da sollte es keine Unterschiede zwischen alteingesessenen Hasen und Frischlingen geben.
Nun habe ich also nur noch ein halbes Jahr Studium vor mir und Ende August werde ich das Gebäude meiner Hochschule als ausgebildete Sozialarbeiterin verlassen und wenn wir mal ehrlich sind, ist das unfassbar.
Im Moment kann ich nur entfernt an diesen Moment denken, da sich meine Gedanken nur noch auf die Abschlussarbeit fokussieren, aber keine Sorge. Hier wird es trotz allem weitergehen und das nicht nur mit studiumsverbundenen Einträgen.
Ich freue mich irgendwie auf die kommende Zeit, bringe aber auch die gewisse Ehrfurcht mit.
Doch wie sagt man so schön? Stay tuned!
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So, das war's auch schon wieder für den heutigen Post.
Er ist etwas kürzer, aber das liegt auch sehr wahrscheinlich daran, dass ich in diesem Praktikum eine Routine hatte. Man hat jeden Tag dieselben Aufgaben übernommen und so ist dann auch nicht viel Spektakuläres passiert.
Ich habe in diesem Post alte Einträge noch einmal verlinkt. - Muss man das nun als Werbung kennzeichnen?
Ich hoffe trotz allem, dass euch der Post und die Bilder gefallen haben und wir uns beim nächsten Mal wiederlesen werden.
Bis dahin könnt ihr mir gerne Anreize für neue Schreibserien und Ideen schicken.
Habt bis zum nächsten Mal viel Spaß und Glück im Leben.
Tschüss!
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