Auf dem Weg zum Ziel - Das sechste Semester | On my way to the goal - 6. Semester


Hallo, 
es gibt Kapitel in unseren Leben, vor denen man eine gewisse Ehrfurcht verspürt. Sie wirken beinahe sagenumwoben und je näher sie rücken, desto mehr Angst und Respekt verspürt man. Dann sind sie da, man hat dieses eine Kapitel, von dem man schon so lange gehört hat, erreicht und plötzlich erscheint es einem normal. Es gibt Höhen und Tiefen, aber man schafft es und in der Zeit danach kann man es immer noch nicht ganz fassen, was passiert ist. Das Kapitel ist geschafft, es geht weiter und die Zukunft steht kurz bevor. 
Besagtes Gefühl hatte ich in der vergangenen Zeit. 
Ich hatte bereits sehr früh Kontakt mit dem Thema "6. Semester und Bachelorarbeit", schließlich wird man schon von Anfang an darauf getrimmt dieses Semester bloß nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und umso ehrfürchtiger war ich als ich im Dezember 2019 die ersten Veranstaltungen besuchte, die dieses Thema behandelten. Das Ende meines Studiums stand bevor, ich würde schon bald keine Studentin mehr sein, sondern eine vollwertige Pädagogin. Das Ziel war nah, oder? Alles war geplant und dann brach im März 2020 Corona endgültig aus und alles wurde chaotisch. Meine geplanten Veranstaltungen fanden entweder online statt oder aber man musste sich das geforderte Wissen selbst aneignen. Gar nicht so einfach, wenn man keinen Plan hatte, aber jeder, der mich auch privat kennt weiß, dass ich alles bis zum Tode organisiere und das eben auch, wenn das Schicksal es mal nicht gut mit mir meint und so strukturierte ich ab der Meldung, dass es keine Präsenzveranstaltungen geben würde, meinen Lernplan neu. 
Mein Fokus lag während der gesamten Zeit trotz allem weiterhin auf der Bachelorarbeit. Zwei Interviews und fünfzig Seiten zu Schreiben war machbar und ich habe euch auch schon davon berichtet, aber niemand weist einen daraufhin wie sehr sich die Zeit zwischen dem Abgeben und der endgültigen Abschlussprüfung hinziehen kann. 
Durch Corona hatte ich nach der Bachelorarbeit auch noch eine Hausarbeit zu schreiben, aber selbst das ging innerhalb von zwei Wochen von statten und dann hatte ich nach einem Onlineseminar Zeit. Sehr viel Zeit. 
Das Thema "Wie geht es weiter?" wurde langsam immer größer in meinem Kopf während des Frühjahres. Ich wusste bereits früh, dass ich das Anerkennungsjahr direkt nach dem Studium machen wollte. 
(Das Anerkennungsjahr bezeichnet einen Zeitraum von einem Jahr, in dem ein Student, welcher in Niedersachsen Soziale Arbeit studiert hat, als Sozialpädagoge in einem Betrieb unter Anleitung arbeitet, um so die staatliche Anerkennung zu bekommen. In anderen Bundesländern erhält man diese Anerkennung bereits auch nach dem Studium ohne ein zusätzliches Jahr.)
Aber nach und nach bekam ich Absagen oder gar keine Antworten und so langsam stieg die Verzweiflung in mir auf. Was ist, wenn das alles nicht klappt? 
Doch ich kann euch nun sagen, dass ich seit 1,5 Wochen in einer Einrichtung fest als Sozialpädagoge im Anerkennungsjahr angestellt bin und ich könnte nicht glücklicher mit dem Team sein. Aber diese Ungewissheit hat mich lange nicht ruhig schlafen lassen. 
Entgegen meiner Erwartungen aber verging der Sommer relativ schnell und schon bald stand der 25.08.2020 an. Mein Termin für das Kolloquium und ich danke meiner Mutter immer noch sehr dafür, dass sie sich an diesem Tag für mich Zeit genommen hat. Sie hat mich zu meiner Prüfung gefahren, da ich selbst, dank der Aufregung, nicht dazu in der Lage war. 
Die Prüfung selbst hat viel von mir abverlangt, aber ich habe sie geschafft. Ich war nervös, habe gezittert, aber ich habe sie geschafft und als ich aus dem Raum herausgegangen bin, verließen einige Tränen meine Augen. Ich hatte es geschafft. 
Jetzt, knapp zwei Wochen später, erscheint mir das alles weiterhin surreal. Ich bin Bachelor of Arts. Ich darf mich Sozialpädagogin nennen. Vier Jahre voller Erkenntnisse liegen hinter mir und nun bin ich endlich am Ziel. 
Ich habe Menschen getroffen, die mir weitergeholfen haben, Menschen, die ich nie vergessen möchte und auch Menschen, denen ich ungern ein zweites Mal begegnen möchte. So viele Erinnerungen haben sich in meinen Kopf gebrannt. Das ist unglaublich. Ich ertappe mich häufig dabei wie ich mich selbst daran erinnere, dass ich nun mit meinen Kollegen auf Augenhöhe rede. Ich bin nicht mehr eine Studentin, ich bin fertig und ich glaube, dass das noch seine Zeit brauchen wird ehe ich das alles wirklich realisiert habe. 
Doch ist das der letzte Post dieser Reihe?
Nein. "Mein Weg zum Ziel" ist noch nicht abgeschlossen und wird planmäßig noch zwei Beiträge beinhalten (zum Anerkennungsjahr), also bleibt gespannt!
Nach dem Studium ist schließlich vor/im Anerkennungsjahr.
_
                                                   

                                                        

                                                   

_
Hello,
it's been a while since I wrote in English but after talking to some people on other social media platforms, I decided to make this a bilingual blog again. Since English isn't my mothertongue, excuse my bad English. But we should start now. 
There are chapters in our lifes that feel like they're legends and before we start that chapter it feels like it's shrouded in legend. As we get closer, we start to fear and respect those chapters. And then they begin. We finally reached that chapter and now it seems like normal. There are Ups and Downs but we made it and after all we can't realize that it's over now. We finished the chapter, life goes on and the future's ahead.
I got that feeling during the last time.
I often thought about my last semester in college and my bachelor thesis because it's one of the first topics during college time. They all say that it shouldn't be taken to easy and I was fearful when I visited my first "Last semester" courses back in December 2019. The end was near and I wouldn't be a college student anymore because I would be a pedagogue. My goal was near, wasn't it? Everything was planned and then Corona hit us all in March 2020. Everything became chaotic. One of my planned courses was an online seminar and the other one.. Well.. It was different. I had to gain the knowledge through reading, there wasn't a proper course anymore. That wasn't easy for people without a plan but everybody who knows me in real life, is aware that I'm one of these people who tend to organize everything even when fate writes different lines than planned and so I started restructuring my plans.
It was important for me that I would still focus on my bachelor thesis. Two interviews and 50 pages was okay and I already told you about it (only in German!) but nobody ever told me a word about the time inbetween. 
Thanks to Corona I had to write an essay right after handing in my thesis but after two weeks this essay was finished. My last course was an online seminar and after that I had plenty of time. Very much time. 
I thought about the question "What's next? How's life after finishing college?". It was important for me that I would begin my Anerkennungsjahr right after college.
(I couldn't translate the actual word but Anerkennungsjahr describes a year where a certain group of former Social Work students have to work for a year (with a mentor by her/his side) to get the state recognition which is important in that kind of field.)
After I got several rejections or no answers at all, I was afraid. What if nothing happens? 
But after 1,5 weeks of work I can tell you, that I got a workplace as a Social Worker and I couldn't be happier about my team, but at that point (spring/summer) the uncertainty nearly killed me. 
Summer ended really quickly and soon we reached the 25.08.2020. This was the date for my final exam and I'm still thankful for my mother. She drove me to college that day because I wasn't able to do so. I was shaky and afraid. 
My final exam wasn't easy, but I made it. After I left the room, I started crying. I finally made it. 
After two weeks, everything still seems unreal. I'm Bachelor of Arts. I can call myself pedagogue from now on. Four years passed by and now I reached my goal. 
I met people, who helped me, people, that I'll never forget and people, that I wish I could forget. I made so many memories during the past years. That's incredible. 
Sometimes I still have to remind myself that I'm no longer a student anymore. I'm a grown-up social worker. I finished college and I think that I'll need some time to realize. 
But was this really the last post of this series? 
No. "My way to the goal" isn't completed yet and it'll still get two entries, so stay tuned!
After college means before/in my Anerkennungsjahr.
_
Das war's auch schon für dieses Mal. 
Ich hoffe, dass euch das kleine Lebenszeichen gefallen hat und wir uns auch das nächste Mal hier wiederlesen. Ich plane eigentlich mal wieder aktiver zu posten und ich habe auch schon drei feste Einträge für die kommende Zeit geplant. Bleibt gespannt!
Bis dahin..
Wünsche ich euch viel Spaß und Glück im Leben. 
Tschüss!

That was all for this time. 
I hope, that you enjoyed this post. It was my first time writing in English here since 2014/2015, I guess and it still feels a bit weird but I hope you enjoyed it, so that we can see each other again here next time. I planned to be more active here and I already planned three entries for the upcoming time. Stay tuned!
Until then..
Have much fun and good luck in life.
Bye!

Kommentare