Auf dem Weg zum Ziel - Das vierte Semester


Hallo, 
nach zehn Tagen Abstinenz bin ich wieder zurück und möchte euch von meinem vergangenen Semester berichten. Ein Semester, vor dem ich anfangs wahrscheinlich mehr Angst hatte als gesund war und ein Semester, welches mir so einige Lehren erteilen sollte.
Bevor das Semester im März so richtig anlief, hatte ich mich im Januar noch dazu entschieden ein Theaterseminar an meiner Fachhochschule zu besuchen und obwohl es nur drei Tage ging, erwies es sich für mich als sehr lehrreich. Immerhin weiß ich nun, dass ich diese Art der Sozialen Arbeit mag, aber ich nicht der Mensch dafür bin.
Kurz nach diesem Seminar unterschrieb ich dann meinen ersten Wohnungsvertrag und dann hieß es für mich innerhalb weniger Tage (ich glaube, im Endeffekt war es nur ein großer Tag) umziehen und so kam es dann, dass ich am ersten Tag des neuen Semester, dem 01. März, den ersten Abend in meiner eigenen Wohnung im Studentenwohnheim verbrachte.
So vergingen dann die ersten Seminare wie im Flug und während des langsamen Starts fing dann auch meine Projektarbeit an. Was genau ist das?
Mein Studium verpflichtet mich zu zwei Semester Praxisarbeit - hier Projekt genannt -, in denen die Studenten einen weiteren, längeren Einblick in die Welt der Sozialen Arbeit bekommen und ich kann nun bereits sagen, dass es mich nicht hätte besser treffen können. Meine Dozentin, die mich und ein paar andere Leute während dieser Phase betreut, ist zwar sehr streng und immer bedacht auf Regeln (und hat mich diesbezüglich auch schon vor der gesamten Gruppe stramm stehen lassen..), aber dafür ist  das Arbeitsklima in meiner Projektstelle wunderbar.
Ich beschäftige mich jetzt schon ein Semester mit der finanziellen Lage eines kleinen Bezirks in einem sogenannten Sozialen Brennpunkt und versuche im kommenden Semester Interventionsmaßnahmen anlaufen zu lassen, um die Lage zu verbessern. (Wenn ihr Ideen bezüglich Tauschaktionen habt, immer her damit!)

                                      

 Also lief neben dem Studium auch diese Arbeit nebenher und doch habe ich am Anfang noch weitere Kurse belegt, weil ich sonst wahrscheinlich eingegangen wäre. Wenn man mit der richtigen Planung nur einmal in der Woche zur Uni muss, ist das für mich nicht Definitionskorrekt zum Vollzeitstudium. Ich habe Kurse belegt, die ich im 3. Semester nicht belegen konnte und ich bin immer noch sehr froh darüber, diese nun nachträglich besucht zu haben.
So verging das Semester wie im Fluge und ehe ich mich versah, standen die Prüfungen an und trotz riesiger Prüfungsangst (Von "Das schaffe ich nie." bis hin zu "Ich will kein zusätzliches Semester dranhängen müssen, weil ich zu dumm für alles bin.") lief dieses Semester besser als alle anderen zuvor.
Ich hatte in diesem Semester dann die Möglichkeit auch jene Prüfungsarten abzuhalten, um die ich bisher so erfolgreich herumgekommen war, denn neben der interessanten Aufgabe, von der ich bereits berichtet habe, gab es noch eine Klausur, eine Präsentation und eine mündliche Prüfung zu absolvieren und am schwersten fiel mir tatsächlich die Klausur, obwohl ich bei meiner mündlichen Prüfung immer das Gefühl hatte meine Dozentin würde mich bei jeder Aussage in die Pfanne hauen wollen.

                                                  

Das Studium wird intensiver, ich befinde mich nun schon im letzten Drittel und ich habe irgendwie immer noch das Gefühl, dass ich keine Ahnung habe, auf was genau es im Beruf so ankommt. Vielleicht liegt es daran, dass man sich in diesem Studium nicht auf einen gezielten Beruf vorbereitet wie bei einem Mediziner oder den Lehrern, sondern, dass man nur die Grundlagen der Grundlagen vermittelt bekommt, weil es mehr als 200 Berufsmöglichkeiten gibt.
Momentan erhalte ich durch das Projekt einen Einblick in die Quartiersforschung und mir war schon klar, dass Forschung für mich spannender sein würde als Beratung oder sonstiges. Vielleicht finde ich mich irgendwann dort wieder oder vielleicht doch in einer Schule, umringt von kleinen quirligen Kindern. Wer weiß?
Vorerst weiß ich nun, dass ich erfolgreich ins fünfte Semester starten kann und obwohl dieses härter sein soll als seine Vorgänger, freue ich mich doch wieder durch die Gänge meiner Fachhochschule laufen zu können.
Ich freue mich auch auf die Exkursion nach Russland im September, die zwar auch im Fokus des Studiums steht, aber wahrscheinlich wie eine Klassenfahrt für Erwachsenen enden wird.
Allerdings möchte ich, bevor ich diesen Post hier beende, euch noch einmal einen Tipp mit auf den Weg geben, da mich diese Situation Anfang März in Bezug auf Menschlichkeit ziemlich belehrte.
Wann immer ihr das Gefühl habt, dass jemand euch belügt und betrügt und ihr scheinbar nur ein Accessoires für diesen Menschen seid (Ihr vielleicht sogar als "süß" abgestempelt werdet und das nicht im positiven Sinn, sondern eher zynisch..), dann schießt diesen Menschen, ganz egal, was ihr für eine Vorgeschichte habt, in den Wind und zwar zeitnah.
Bei mir kam es zu einer Eskalation, wo mit mir und einer anderen Streitpartie kindisch umgegangen wurde und nicht wie es Erwachsene eigentlich tun sollten und das wünsche ich niemanden von euch, da jetzt jedes Mal, wenn ich dieser Person über den Weg laufe eine unangenehme Spannung in der Luft liegt.
(Ich habe das Gefühl, dass das heutzutage kaum noch möglich ist, dass sich diplomatisch die Wege trennen ohne, dass irgendwer beleidigt wird.)

                                   

Doch ich möchte nicht mit negativen Gedanken diesen Bericht hier beenden, weshalb ich noch einmal an eure Neugier appellieren möchte. Ich habe auch schon von anderen Studenten erfahren, dass auch sie zusätzliche Kurse belegen, da sie die Themen noch interessieren und in anderen Semesterlagen noch keine Möglichkeit zum Besuchen bestand. Wenn ihr die Zeit habt, zusätzliches Wissen, welches euch interessiert, euch anzueignen, dann macht es einfach und lasst nicht doofe Ausreden die Überhand gewinnen. Das beschränkt sich jetzt nicht nur auf das Studium, ich schließe hierbei auch Messen, Lesungen und auch die Schule ein. Meine Schule war sehr liberal, aber wenn man selbst eine Freistunde hatte und diese nicht anderweitig nutzen wollte, konnte man, nach Absprache des Lehrers, sich auch hinten in einen anderen Kurs mit reinsetzen.
Verbaut euch nicht den Weg des Wissens in einem Land, in dem euch alle Türen offen stehen!
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So, das war's auch schon wieder für diesen Blogeintrag und den damit verbundenen Rückblick auf mein viertes Semester.
Ich hoffe, dass euch mein Post und die Bilder gefallen haben und vielleicht sehen wir uns hier beim nächsten Mal wieder.
Kleine Erinnerung hier vorneweg - Der nächste Post lässt nicht lang auf sich warten!
Ich wünsche euch trotz allem noch einmal viel Spaß und Glück im Leben.
Bis dahin..
Tschüss!

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